4.2 Kontrolle unter Ubuntu
Linux und andere mit Unix verwandte Betriebssysteme speichern die Konfigurationsdaten in einfachen Textdateien als reinen Text ab. Die Konfiguration ist denkbar einfach: Die entsprechende Textdatei wird in einen Editor geladen und wunschgemäss bearbeitet. Die Konfigurationsdatei wird beim Programmstart eingelesen, die entsprechende neue Kontiguration gilt also ab dem nächsten Neustart des Programms. Der Aufbau dieser Konfigurationsdateien ist aber nicht einheitlich, jedes Programm verwendet seine eigene Syntax.
Das Konzept, Konfigurationsdaten in Textdateien zu speichern, hat folgende Vor- und Nachteile: • Konfiguration mit Standardprogrammen: Systemeinstellungen können mit jedem Editor gelesen und bearbeitet werden. • Einfache Dokumentation: Die Konfigurationen können einfach dokumentiert werden, da keine Screenshots der grafischen Benutzeroberfläche notwendig sind, sondern lediglich die Konfigurationsdatei in die Dokumentation übernommen werden muss. Fast alle Konfigurationsdateien lassen Kommentare zu (üblicherweise Zeilen, die mit dem Rautezeichen # beginnen). Auf diese Weise können Konfigurationen allgemein verständlich beschrieben werden. • Einfaches Backup: Eine Sicherung der Einstellungen kann ganz einfach durch das Sichern der Konfigurationsdatei erfolgen. • Aufwendige Einarbeitung: Für jedes Programm muss die Syntax der Konfigurationsdateien studiert und verstanden werden. Eine Einarbeitung oder Schulung ist ggf. notwendig.
Zur einfacheren Konfiguration vieler Einstellungen haben Sie bereits grafische Administrationsprogramme kennengelernt. Viele Programme bieten auch spezielle «Optionsmenüs » an, in denen Sie die Konfiguration bearbeiten können. Dabei wird aber meist auch nur die Textdatei eingelesen und am Schluss mit den geänderten Optionen wieder abgespeichert, nur müssen Sie die Syntax der Konfigurationsdatei dazu nicht kennen.
Linux-Konfigurationsdateien
Als Speicherort für die allgemeine systemweite Konfiguration von Programmen stellt das Betriebssystem das Verzeichnis /etc zur Verfügung. Die hier gespeicherten Einstellungen gelten für alle Benutzer oder für das System selbst und können nur vom Administrator geändert werden. Jedes Programm legt seine Konfiguration in einer Textdatei oder einem Ordner mit mehreren Dateien ab. In der folgenden Tabelle finden Sie eine Auswahl an Konfigurationsdateien mit systemweiten Einstellungen.
/etc/crontab
Tabellen für zeitgesteuerte Vorgänge
/etc/fstab
Tabelle der Dateisysteme, die automatisch «gemountet» werden
/etc/group
Konfiguration der Benutzergruppen
/etc/hosts
Zuordnung von Rechnernamen zu IP-Adressen (nötig, wenn kein DNS-Server)
/etc/inittab
Konfigurationsdatei für den init-Prozess. Das ist der Prozess, der als Erstes beim Booten vom Kernel gestartet wird und alle anderen Prozesse steuert.
/etc/passwd
Konfigurationsdatei mit den Benutzerangaben (Benutzernamen, Benutzernummern, Heimverzeichnisse usw.)
Stellen Sie fest, wo Sie sich „befinden“?
Den Ordnerinhalt auflisten
Rufen Sie die Manpage von „ls“ ab, um herauszufinden, wie man versteckte Dateien mit anzeigt! Wechseln Sie in das Verzeichnis in dem sich unter Linux die wichtigsten Konfigurationsdateien befinden:
Schauen Sie sich die verschiedenen Konfigurationsdateien mit mittels „cat“ oder „less“ an. Verändern Sie aber zu diesem Zeitpunkt nichts!
Diskutieren Sie den Zweck und den Inhalt dieser Konfigurationsdateien in der Gruppe und/oder im Plenum. Holen Sie sich weitere Informationen dazu aus dem Internet.
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